6.11.2022: In Auschwitz gab es kein Vögel

KonzertLesung von Monika Held und Gregor Praml

„Bald wird es keine Überlebenden des Holocaust mehr geben – und wer erzählt dann?“ Das haben sich die Autorin Monika Held und der Kontrabassist Gregor Praml gefragt und haben sich dafür entschieden, selbst zu Erzählenden zu werden.

Aus Helds Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ haben sie eine KonzertLesung mit dem Titel „In Auschwitz gab es keine Vögel“ entwickelt, die sie gemeinsam vortragen: Monika Held liest die von ihr verfassten Texte, die live gespielte Musik von Gregor Praml (Kontrabass mit Loops & Effekten) verstärkt die Stimmungen und Emotionen der Erzählung. Dazu werden die sehr persönlichen O-Töne des Zeitzeugen Hermann Reineck eingespielt, aus dessen Überlebensgeschichte der Roman mit seiner Hauptfigur Rainer entstanden ist.

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15.10.2022: Tagung – Wie erinnern?

Live-Mitschnitt der Tagung am 15.10.2022 i Haus am Dom

Am 15. Oktober fand die Tagung „Wie erinnern?“ im Haus am Dom statt. Neben weiteren Frankfurter Initiativen konnten wir dort auch über unsere aktuelle Arbeit informieren.

Viel Zeitzeugenwissen geht über die Zeit verloren. Wie kann die Erinnerung an die Shoah und die Verbrechen des Nationalsozialismus in digitalen Zeitig lebendig gehalten werden? Und wie können gesamtgesellschaftliche Institutionen, Schulen, Universitäten, Museen und Bewegungen sich besser dazu vernetzen? Frankfurter Initiativen informieren über aktuelle Projekte und laden ein zum Austausch und Kennenlernen.

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Ruth Lapide – ein Nachruf

Im Oktober 1997 sahen und hörten wir Ruth Lapide zum ersten Mal. Wenige Tage nach dem Tod ihres Mannes Pinchas Lapide hielt sie im Kasino der Goethe-Universität einen Vortrag zum Thema „Zum Leben berufen, Ansätze einer biblischen Ethik zur Genetik“ im Rahmen des Symposiums „Medizin und Antisemitismus, Historische Aspekte des Antisemitismus in der Ärzteschaft“. Sie begann folgendermaßen:

„Wie schützt sich eine Weltreligion, deren Glaubensgut in einem inspiriertem Schrifttum verewigt worden ist, vor der Gefahr der legalistischen Erstarrung und der theologischen Arterienverkalkung? Die jüdische Antwort auf diese berechtigte Frage, die nicht nur alle Weltreligionen angeht, sondern auch juridische und philosophische Implikationen hat, steht auf zwei Beinen: Vor allem geht es um die unüberbietbare Heiligkeit und Unantastbarkeit des Menschenlebens – ein Prinzip, das der Leitstern aller jüdischer Tradition und Gesetzgebung ist und bleibt. Hinzu gesellt sich der Leitsatz, der in der Bibel sieben Mal wiederholt wird: „Durch diese Gebote sollt Ihr leben!“ Die Rabbinen betonen dieses Leitwort – als Aufruf zur stetigen Neuerforschung der Schrift, um ihr jeweils jenen lebensfordernden Sinn abzugewinnen, der das Hauptanliegen der Bibel ist.“

Ruth Lapide bei der Feier der Initiative 9. November 2007 „Es wären 100 Jahre…..“
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Pressestimmen zur Wiedereröffnung

Am 28.4. haben wir nach der Winterpause wieder die Ausstellungen und den Hochbunker geöffnet. Die Presse berichtete ausführlich zu unserer neuen Synagogen Ausstellung und den neun Bildern von Rafael Herlich.

MIXED vom 2.5.: VR & jüdische Kultur: Zerstörte Synagogen virtuell rekonstruiert
https://mixed.de/vr-juedische-kultur-zerstoerte-synagogen-virtuell-rekonstruiert/

FAUST KULTUR vom 27.4.: Synagogen in Deutschland – Eine virtuelle Ausstellung im Frankfurter Bunker
https://faustkultur.de/kunst-ausstellungen/synagogen-in-deutschland/

FRANKFURTER RUNDSCHAU vom 25.4.: Frankfurt Jüdisches Leben entdecken
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-juedisches-leben-entdecken-91498615.html

FRANKFURTER NEUE PRESSE vom 22.4.: Was einmal war und nicht mehr ist – Die Synagogen Ausstellung im Bunker öffnet wieder

FRANKFURTER RUNDSCHAU vom 21.4.: Frankfurter Hochbunker öffnet wieder – Fünf Ausstellungen zeigen Vergangenheit und Gegenwart jüdischen Lebens in Frankfurt. Zur Wiedereröffnung am Sonntag finden Führungen statt.
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurter-hochbunker-oeffnet-wieder-91492750.html

SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT vom 13.4.: Digital wieder aufgerichtet – Die digitale Rekonstruktion der Plauener Synagoge zeigt beispielhaft, welchen kulturellen und architektonischen Reichtum die Nazis in Deutschland zerstörten. Von diesem Gotteshaus blieben nur Fragmente übrig.
https://www.spektrum.de/alias/bilder-der-woche/synagoge-von-plauen-digital-wieder-aufgerichtet/2008723

FRANKFURTER NEUE PRESSE vom 26.3.: „Jüdisches Leben im Dialog“ – Alte und neue Fotografien Rafael Herlichs sind im Hochbunker zu sehen

BILD vom 24.1.: Starke Fotos von jüdischem Leben in Deutschland – Rafael Herlich (67) ist seit 40 Jahren selbstständiger Fotograf in Frankfurt. Aktuell sichtet er haufenweise Fotos für seine Jubiläums-Ausstellung im Hochbunker Friedberger Anlage (ab Mitte März).
https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/rafael-herlichs-schau-starke-fotos-von-juedischem-leben-in-deutschland-78927798.bild.html

Wiedereröffnung der Ausstellungen am 24. April

Die Winterpause ist vorbei und es gibt zwei neue Ausstellungen. Letzten November konnten wir erstmals das 2. OG des Hochbunkers öffnen und haben dort eine neue Ausstellung zu virtuellen Synagogen aufgebaut. Mithilfe von Computer Rekonstruktionen zeigen wir 25 Synagogen, die im Nationalsozialismus von Nazis zerstört wurden. Es ist auch möglich die Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft die früher an der Stelle des Hochbunkers in der Friedberger Anlage stand mithilfe einer VR-Brille von innen zu sehen.

Rafael Herlich ist auch wieder mit seiner Ausstellung Jüdisches Leben in Deutschland zurück. Seine Bilder waren im Winter im Kloster Eberbach zu sehen. Wir haben sie neu aufgehängt und es ist eine ganze Reihe an schwarz-weiß Portraits neu hinzugekommen.

Wir freuen uns besonders über zwei nicht alltägliche Führungen: unser Ehrenmitglied und Zeitzeuge Majer Szanckower wird durch unsere Ausstellung zu Displaced Persons im Lager Föhrenwald führen und die Kuratorin Judith Freise wird durch die Ausstellung Verfolgte Frankfurter jüdische Musikerinnen und Musiker führen.

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Aufruf: Wir überlassen Frankfurt nicht den Kriegstreibern

Diesen Sonntag (10.4.) wollen Putin-Fans mit wehenden Russlandflagen in einem Auto-Korso durch Frankfurt am Main fahren. Unter dem Deckmantel „Diskriminierung und Verfolgung der russischsprachigen Bevölkerung“ soll wie letzten Sonntag in Berlin eine Demo stattfinden. Wir haben uns einem breiten Bündnis angeschlossen und rufen zu Gegenaktionen auf.

https://www.facebook.com/frankfurtforukraine

http://frankfurtforukraine.de/

Rundschau Artikel dazu:

https://www.fr.de/frankfurt/antwort-auf-autokorso-frankfurter-buendnis-gegen-putin-fans-91462562.html

Redebeiträge zur Eröffnung der Synagogen Ausstellung

Foto: Eröffnung der Ausstellung „Synagogen in Deutschland – eine virtuelle Rekonstruktion“ Initiative 9. November e.V.

Am 7. November 2021 wurde die Ausstellung Synagogen in Deutschland – eine virtuelle Rekonstruktion eröffnet. Die Ausstellung zeigt mit digitalen Technologien die virtuelle Rekonstruktion von mehr als 25 zerstörten Synagogen – entstanden an der TU-Darmstadt Es wird jedoch nicht nur die Geschichte der Zerstörung gezeigt, sondern ermöglicht mit Projektionen und Virtual-Reality eine neue Perspektive auf die Blütezeit der Synagogen in Deutschland.

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Forderung: U-Bahn Haltestelle für den Neuen Jüdischen Friedhof

Seit der Modernisierung der U5 Linie im Jahr 2016 gibt es keine eigene Haltestelle mehr für den Neuen Jüdischen Friedhof. 2017 wurde in einer Petition für eine eigene Haltestelle aufgerufen und diese 2018 erfolgreich eingereicht. Die Haltestelle sollte daraufhin 2022 stehen. Noch ist gar nichts passiert.
Allerdings gibt es nun eine neue Zusage vom Verkehrsdezernat, die Haltestelle am Neuen Jüdischen Friedhof soll bis 2025 wieder errichtet werden. Dazu auch die Frankfurter Rundschau vom 2.Februar [zum Artikel]

Zwei Jahre nach dem rassistischen Terroranschlag von Hanau

Am Samstag, den 19. Februar jährt sich zum zweiten Mal der schreckliche, rechtsextreme, rassistische Terroranschlag und Mord in Hanau. Der Mörder erschoss Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtovic, Vili Viorel Paun, Fatih Saracoglu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Sie alle waren Hanauer Bürger, waren Söhne, Töchter, Freunde, Bekannte, haben hier gearbeitet, gelebt, geliebt, gefeiert, gelernt, waren so wie wir alle – mit einem Unterschied: sie kamen aus anderen Ländern, oder ihre Eltern kamen aus anderen Ländern. Sie wurden von einem Rassisten ermordet, der ihr Leben als nichts wert angesehen hatte.

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