2024
Zivilcourage und Widerstand. Ein Bockenheimer Netzwerk
O = Frankfurt. Eine Zeitzeugendokumentation ohne Zeitzeugen
2023
Jüdische Exlibriskultur im 20. Jahrhundert
2019-2022
Jüdisches Leben in Deutschland heute
2016
Die Kinder vom Lager Föhrenwald
2010
2024
Frankfurt – Auschwitz
Eine Ausstellung des Förderverein Roma e.V.

Die Ausstellung dokumentiert die Verfolgung und Vernichtung von Roma und Sinti im Nationalsozialismus und deren Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart. Dokumentiert wird der Prozess der Vernichtung in Frankfurt am Main, beginnend mit der Internierung der Familien in den dreißiger Jahren, der Rolle der Rassenbiologischen Institute in Frankfurt – später in Berlin – und ihrem Personal, spezialisiert auf die Erfassung, Vermessung und Kategorisierung der Minderheit. Dies war die Grundlage für die Deportation der Familien und ihrer Ermordung in den Vernichtungslagern.
Gezeigt wird die Kontinuität in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Überlebende Roma und Sinti waren nach 1945 in Frankfurt mit den TäterInnen konfrontiert, die bei der Stadt untergekommen waren – sie entschieden auch über ihre Entschädigungsanträge.
Zivilcourage und Widerstand. Ein Bockenheimer Netzwerk
Eine Ausstellung von Petra Bonavita

Die von der Soziologin Petra Bonavita kuratierte Ausstellung stellt die couragierte Tätigkeit eines Netzwerks um den Frankfurter Pfarrer Heinz Welke, das Ehepaar Kahl und Bürgerinnen und Bürgern aus Frankfurt-Bockenheim dar, die in den Jahren des 2. Weltkrieges Jüdinnen und Juden versteckten und ihre für die Verfolgten wie auch für ihre Helfer lebensgefährliche Flucht über die Grenze in die Schweiz organisierten.
O = Frankfurt. Eine Zeitzeugendokumentation ohne Zeitzeugen
Eine Ausstellung on Margarete Rabow

In der Ausstellung stellt die Künstlerin Margarete Rabow die Deportation des Polen Janusz Garlicki dar, der während des Warschauer Aufstandes 1944 in das KZ Buchenwald bei Weimar und von dort in das KZ-Außenlager „Katzbach“ in den Adlerwerken in Frankfurt verschleppt wurde. 1945 wurde er bei der Auflösung des Lagers mit hunderten anderen, vor allem polnischen Häftlingen zu einem Todesmarsch zurück nach Buchenwald und weiter zum KZ Dachau gezwungen, während dem er fliehen konnte. Als einer von wenigen Teilnehmern des Marsches überlebte er. Die Ausstellung nennt die Namen der Opfer aus Katzbach und vermittelt einen beklemmenden Eindruck vom bürokratischen Perfektionismus, der das Vernichtungswerk der Nazis begleitete.
2023
Jüdische Exlibriskultur im 20. Jahrhundert
Eine Ausstellung von Ulrike Ladnar und Renata Berlin



Seit vielen Jahrhunderten gibt es den Brauch mit einer schlichten, kleinen, auf den Innendeckel eines Buches montierten Grafik, auf der auch der eigene Name oder das Familienwappen und das Wort Exlibris (dt. aus den Büchern) festgehalten wird, ein Buch als seinen Besitz auszuweisen. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert veränderte sich die Funktion des Exlibris, das sich zum Buchschmuck und zum Kunstwerk wandelte. Ein ästhetisch gelungenes künstlerisches Exlibris wurde zu einem Mittel der Selbstdarstellung des Eigners, seiner Interessen, seiner Religion, seiner Bildung, seines Berufs.









Viele jüdische Künstler und Künstlerinnen gestalteten herausragende Exlibris und viele jüdische Menschen ließen sich ein Exlibris machen, darunter auch sehr berühmte SchriftstellerInnen, Rabbiner, WissenschaftlerInnen und andere.
Jüdische Künstler und Künstlerinnen vor allem aus Osteuropa bereicherten die Exlibriskultur mit neuen Inhalten und Formen und einer neuen Bildsprache und schufen Exlibris sowohl für jüdische als auch nichtjüdische Privatbibliotheken.
Jedes Exlibris eröffnet eine Geschichte von Künstlern und Eignern; ab den 30er Jahren erzählen viele dieser Geschichten von Leid, Abschied, Flucht, Gewalt und Mord.
2019 – 2022
Jüdisches Leben in Deutschland heute
Eine Ausstellung von Rafael Herlich

Rafael Herlich lebt und arbeitet seit 44 Jahren als Fotograf in Frankfurt. In die Stadt am Main kam er, nachdem er im Alter von 18 Jahren und noch in Israel lebend einen Anruf aus Deutschland erhielt: Sein Vater, den er bis dahin nicht kannte, wollte den Sohn nach all der Zeit endlich treffen. Herlichs Vater überlebte während des Nationalsozialismus das Konzentrationslager. Der erst zwei Monate alte Halbbruder und die neue Frau des Vaters wurden ermordet. Auch die Großeltern und weitere Familienmitglieder Rafael Herlichs kamen in verschiedenen Konzentrationslagern ums Leben.
Heute verarbeitet der Fotograf diese Familiengeschichte in seinen Bildern, die derzeit im Hochbunker in der Friedberger Anlage zu sehen sind.
2016
Die Kinder vom Lager Föhrenwald

Im Wolfratshauser Forst entstand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg das größte und am längsten bestehende Lager für jüdische Displaced Persons in ganz Deutschland. Heimatlos gewordene Juden aus Polen, Litauen, Russland, Rumänien und Ungarn warteten hier auf ihre Ausreise nach Israel oder hofften, in einem anderen Land ein neues Leben beginnen zu können. Sie bezeichneten sich selbst als “She’erit Hapletah“, was soviel bedeutet wie “Rest der Geretteten”
Die Wanderausstellung om Erinnerungsort Badehaus zeigt weitgehend unbekannte Fotografien aus Privatbesitz und aus internationalen Archiven. Dabei geben die historischen Bilddokumente einen berührenden Einblick in die Geschichte einer lange vergessenen jüdischen Nachkriegskindheit in Bayern.
2010
Frankfurt-Auschwitz
Vom 24. Oktober bis 14. November präsentierte die Initiative in Kooperation mit dem Frankfurter Förderverein Roma e. V. (Gründer und Geschäftsführer Joachim Brenner) die Ausstellung „Frankfurt-Auschwitz“ im Hochbunker. Die zusammen mit dem Saarbrücker Künstler Bernd Rausch erstellte dokumentarisch-künstlerische Ausstellung thematisiert die Verfolgung, bürokratische Erfassung und Vernichtung von Roma und Sinti im Nationalsozialismus. Die Bilder wurden erstmals im Sommer 2009 im ehemaligen Gefängnis Klapperfeld in Frankfurt zum Gedenktag der „Liquidierung“ des „Zigeunerlagers“ Auschwitz am 2.8.1944 präsentiert: damals wurden allein in einer Nacht nahezu 3000 Menschen vergast.