Aus der Geschichte lernen? Welches Arbeitskonzept soll in Zukunft am Ort der ehemaligen Synagoge realisiert werden? Frankfurt am Main, Theaterhaus Frankfurt, Schützenstraße 12, 8. Juni 2008, Kurt Grünberg, Initiative 9. November e.V.
„Die Ermordeten sollen noch um das einzige betrogen werden, was unsere Ohnmacht ihnen schenken kann, das Gedächtnis“ (Adorno, „Ob nach Auschwitz sich noch leben lasse“, S. 33) Wie soll man eigentlich „aus der Geschichte lernen“? Einige der Anwesenden mögen sich an den Geschichtsunterricht in der eigenen Schulzeit erinnern. Da sollten eher emotionslos Daten und Fakten gelernt werden, für die sich oftmals kaum einer interessierte. Oder man interessierte sich doch; dann forderten manch‘ eifrige Lehrerinnen oder Lehrer dazu auf, die geschichtlichen Ereignisse nicht durch eigene Interessen und Haltungen „ideologisch einzufärben“, um sich den – angeblich möglichen – objektiven Blick auf die historischen Geschehnisse „nicht zu verbauen“. Das, was gerade nicht für bedeutsam erachtet wurde, (wo der objektive Blick „wegschaut“), das, woran sich Menschen lieber nicht erinnern, die Auslassungen wären vermutlich viel spannender und lehrreicher gewesen als das für die Jugendlichen Vorgesehene.
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