Orte der Verstörung – Orte der Erinnerung: Jörg Skribeleit

Am 13.11. um 18 Uhr ist Jörg Skriebeleit von der Gedenkstätte Flossenbürg zu Gast zum Thema Orte der Verstörung – Orte der Erinnerung.

Was sind „Verstörungsorte“? Orte, in der Stadt oder auf dem Land, die sich nicht einpassen in das Schöne, Gemütliche – sie erinnern wie ein Stachel an das Böse, das Vergangene, das nicht vergeht. Die dem Vergessen im Weg stehen.

Wir stellen die These auf, dass solche Orte nur dann diese Rolle erfüllen, also beitragen zum „Nichtvergessen“, wenn es dort eine aktive Gruppe gibt, die mit ihrer Arbeit an die Geschichte erinnert.

Wir sind selbst gespannt auf die Beiträge und die folgende Diskussion und würden uns freuen, wenn Sie diese Veranstaltung besuchen würden.

9.11.2023: Erinnern an den 9. November

Wir laden alle ein, am Gedenken an die Pogrome 1938 teilzunehmen. Am 9. November werden wir, wie jedes Jahr, am Ort der zerstörten Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft um 17 Uhr Kerzen anzünden. Wir werden eine kurze Ansprache halten. Mit Beginn der Dämmerung wird der World Jewish Congress eine Fassadenprojektion mit der virtuellen Rekonstruktion (TU Darmstadt, FG Digitales Gestalten) der Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft an die Außenwand des Hochbunkers zeigen. Die Ausstellungen im Hochbunker sind ab 17 Uhr geöffnet.

LEBEN ALS VERFOLGTE IN DER STADT DER TÄTER

IV. Tagung des Netzwerks Erinnerungskultur

Am Samstag, den 18. November, organisiert das Netzwerk Erinnerungskultur, dessen Mitglied wir sind, einen ganztägigen Workshop zum Thema „Leben als Verfolgte in der Stadt der Täter“.  Anhand von Biographien der Menschen aus verschiedenen Gruppen der Opfer des Naziregime, die nach dem Krieg in Frankfurt gelebt haben, wollen wir zeigen, dass die Verfolgung nicht mit dem 8.5.1945 zu Ende war. Der Umgang mit ihnen, die Schikanen der Behörden, der Schulen, der Krankenhäuser, der zivilen Bevölkerung waren die Fortsetzung dessen, was sie und ihre Familien im 3. Reich erlitten haben. Wichtig ist uns dabei, dass alle diese Opfergruppen – Homosexuelle, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, s.g. Asoziale, Zwangsarbeiter, Euthanasie Opfer, Widerstandskämpfer, Juden – gleichermaßen weiter verfolgt wurden, manche von ihnen wurden als Opfer des Naziregimes sehr früh anerkannt, andere, wie Homosexuelle, erst sehr spät. Mit dieser Veranstaltung wollen wir auch zeigen, dass es keine Opfer erster oder letzter Klasse gibt, dass es keine „Opferkonkurrenz“ geben darf.

Die Veranstaltung findet am 18.11. von 10 – 17 Uhr im Haus am Dom statt, wir freuen uns sehr, wenn Sie kommen würden.