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Orte der Verstörung – Orte der Erinnerung: Jörg Skriebeleit
13.11.2023 @ 18:00
In Deutschland existieren eine Vielzahl an Erinnerungsorten, die sich bemühen, die Erinnerung an die NS-Zeit als wichtige gesellschaftliche Aufgabe didaktisch adäquat umzusetzen. Die Veranstaltungsreihe stellt wichtige Orte vor und thematisiert aktuelle Ansätze ihrer Erinnerungsarbeit. Sie wirft die Fragestellung auf, wie mit der baulichen Substanz dieser Orte sinnvoll umzugehen ist, welche Bedeutung eine institutionelle Verstetigung der Erinnerungsarbeit besitzt und welche Potentiale und Gefahren entstehen, wenn sich die Erinnerung in eine Alltagskultur eingliedert bzw. aufgeht.
Unsere These ist: Orte, die eine Potenz der Verstörung besitzen und ein Stachel im Stadt- und Landschaftsbild darstellen, verkörpern, dass die Geschichte noch virulent ist. Sie sperren sich durch ihre Existenz einer Schlussstrichmentalität. Sie funktionieren aber nur im Kontext einer aktiven Erinnerungsarbeit – institutionell abgesichert oder durch zivilgesellschaftliches Engagement. Ein Verschwinden dieser Orte würde der Verdrängung der Geschichte Vorschub leisten. Ohne Zeitzeugen werden Orte, an denen sich Facetten des Schreckens, der Verbrechen des Nationalsozialismus thematisieren lassen können immer wichtiger.
Es spricht Jörg Skriebeleit – Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und Direktor des Zentrums Erinnerungskultur an der Universität Regensburg.
Weitere Informationen folgen in den nächsten Tagen.