Wir danken Allen, die uns dieses Jahr besucht haben.
Der Bunker ist nun zu kalt für Ausstellungsbesucher*Innen.
Wir öffnen wieder am 26. April 2026.
Führungen für Schulklassen und andere Gruppen finden weiterhin statt.
am Ort der zerstörten Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft
Wir danken Allen, die uns dieses Jahr besucht haben.
Der Bunker ist nun zu kalt für Ausstellungsbesucher*Innen.
Wir öffnen wieder am 26. April 2026.
Führungen für Schulklassen und andere Gruppen finden weiterhin statt.
Keine Bühne für die AfD an unseren Schulen!
Sehr geehrte Schulleitungen und Lehrkräfte in Frankfurt,
im Vorfeld von Wahlen bekommen wir oft die Möglichkeit, bei Podiumsdiskussionen einen Einblick ins Wahlprogramm einiger Parteien zu erlangen. Dies ist hilfreich, um sich politisch zu informieren und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Wir bitten Sie: Laden Sie keine Vertreterinnen der AfD zu solchen Veranstaltungen ein. Nutzen Sie Ihr Hausrecht und schützen Sie Ihre Schule und uns Schülerinnen vor dieser menschenfeindlichen Partei.
Die AfD ist nach Einschätzung des Verfassungsschutzes gesichert rechtsextrem.1
Auch der hessische Landesverband der AfD wird seit 2021 vom Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet.2 Schulen sind verpflichtet, unsere Verfassung zu achten und zu schützen und uns Schüler*innen mit demokratischen Kompetenzen auszustatten.
Das Gutachten des Deutschen Instituts für Menschenrechte (2021) stellt aber klar:
Die völkisch-nationalistischen Positionen der AfD sind unvereinbar mit unserer freiheitlichdemokratischen Grundordnung.3
Unsere Schulen sind Orte der Vielfalt.
Wir alle kommen aus unterschiedlichen sozialen, kulturellen und religiösen Hintergründen. Viele von uns sind queer, migrantisch oder wachsen unter schwierigen Bedingungen auf. Gerade diese Gruppen werden von der AfD angegriffen und abgewertet. Eine Einladung dieser Partei an unsere Schulen bietet eine Bühne für ihre Hetze und setzt uns dieser schutzlos aus.
Die Schule hat die Aufgabe, einen Raum zu schaffen, in dem sich alle Kinder und Jugendlichen sicher, respektiert und akzeptiert fühlen – unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder sozialem Status.
Die AfD beruft sich häufig auf das sogenannte Neutralitätsgebot und den Beutelsbacher Konsens, um Einladungen zu erzwingen. Doch weder das Neutralitätsgebot noch der Beutelsbacher Konsens verpflichten Schulen, rechtsextremen und/oder verfassungsfeindlichen Parteien eine Plattform zu geben. Sogar im Gegenteil: sowohl das Neutralitätsgebot, als auch der Beutelsbacher Konsens verbieten es deutschen Schulen verfassungsfeindliche Werte zu vermitteln und diesen eine Bühne zu bieten. Der Beutelsbacher Konsens formuliert die Prinzipien des Überwältigungsverbotes,
der Kontroversität und der Schülerorientierung. Diese Prinzipien dienen dazu, demokratisches Denken zu fördern – nicht, verfassungsfeindliche Positionen als gleichberechtigt zu präsentieren.4
Auch aus pädagogischer Sicht ist eine Einladung der AfD nicht sinnvoll.
Vertreterinnen dieser Partei missachten demokratische Diskursregeln. Sie nutzen solche Veranstaltungen regelmäßig als Bühne für Provokationen, Desinformation und Populismus. Besonders für jüngere Schülerinnen ist dies gefährlich, da sie noch nicht differenzieren können, was der Wahrheit entspricht und was frei gelogen ist.
Politische Bildung gelingt nicht durch das Zulassen von Menschenfeindlichkeit, sondern durch die Stärkung demokratischer und menschenrechtsorientierter Werte.
Wir begrüßen die Möglichkeit, uns mit kontroversen politischen Standpunkten auseinandersetzen zu können, auch mit denen der AfD. Dies sollte jedoch im Unterricht passieren, wo die Auseinandersetzung durch eine Lehrkraft begleitet werden kann. Podiumsdiskussionen sind in dieser Hinsicht nicht kontrollierbar und der Schaden, der hier durch populistische Aussagen und Falschinformationen entsteht, lässt sich im Nachhinein schlecht bis gar nicht aufarbeiten und rückgängig machen. Die Geschichte des Nationalsozialismus zeigt, wie gefährlich es ist, wenn rassistische und autoritäre Haltungen nicht frühzeitig und klar zurückgewiesen werden.
Schulen tragen eine besondere Verantwortung, uns Schülerinnen zu demokratischem Denken und solidarischem Handeln zu befähigen. Deshalb: Keine AfD an Frankfurter Schulen!
Wir appellieren an Sie, Verantwortung zu übernehmen – für uns Schülerinnen und die Zukunft unserer Demokratie.
Frankfurt, Hessen und ganz Deutschland stehen für Vielfalt, Respekt und Menschlichkeit.
Helfen Sie mit, dass unsere Schulen Orte bleiben, an denen diese Werte lebendig sind.
Mit freundlichen Grüßen

Weitere Unterstützende

Am 9. November 2025 haben wir eine neue Ausstellung zur Zerstörung der Synagoge an der Friedberger Anlage eröffnet. Dr. Ulrike Müller-Weil, ursprünglich selbst Besucherin unserer Ausstellungen, hat zum Pogrom in Frankfurt und dem Brand der Synagoge an der Friedberger Anlage Quellen und Berichte ausgewertet und mit Hilfe von unserem Mitglied Thomas Klein (Layout) auf vier Ausstellungstafeln dokumentiert.
Ihren Einführungsvortrag können Sie hier anhören:
Auch die Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft
hier in Frankfurt an der Friedberger Anlage
wurde im Pogrom 1938 von den Nazis zerstört.
In der Zeit, in der in Deutschland eine faschistische Partei
immer stärker wird, laden wir Sie alle am Sonntag, den
9. November um 17 Uhr ein, um der Zerstörung der Synagogen
und der Ermordung der Frankfurter Juden zu gedenken.
Auf der Außenfassade wird die virtuelle Rekonstruktion
der Synagoge (TU Darmstadt, FB Digitales Gestalten) projiziert.
Wir eröffnen an diesem Abend eine kleine Ausstellung
zur Zerstörung der Synagoge.
Musikalische Begleitung: Pablo Olvera Salvador (Klarinette).
Unsere Ausstellungen sind am Abend geöffnet.
Filmvorführung, Lesung und Gespräch mit dem Regisseur Heiko Arendt am 2. November um 18 Uhr
Der Film thematisiert die Verhaftung des Frankfurter jüdischen Rechtsanwalts und Notars Julius Meyer während des November-Pogroms 1938. In diesen Tagen wurden rund 3000 Frankfurter Juden – unter ihnen Julius Meyer – festgenommen und in die Festhalle getrieben, bevor sie dann von dort in die Konzentrationslager Buchenwald und Dachau transportiert wurden. Julius Meyer überstand die Haftzeit in Buchenwald und konnte nach seiner Freilassung mit seiner Familie nach England fliehen. Dort schrieb er 1940 über die Ereignisse dieser Tage und die Vorfälle in der Frankfurter Festhalle.
Der Schauspieler Jochen Nix liest im Film aus den Tagebuchaufzeichnungen des Julius Meyer. Die Lesung wird unterstützt durch Bilder der Festhalle.
Vor dem 40-minütigen Film liest Heiko Arendt aus Texten zum Novemberpogrom und der Zerstörung der Synagogen in Frankfurt. Er steht danach für ein Gespräch mit dem Publikum bereit.
Der Eintritt ist frei. Über Spenden freuen wir uns natürlich. Bitte warme Kleidung mitbringen, der Bunker ist recht kühl.
In Bockenheim gab es ab 1822 ein gleichberechtigtes Zusammenleben jüdischer und christlicher Deutscher mit völliger Gewerbefreiheit, einem Stadtrat sowie einem Bürgerausschuss. Ab 1933 wurden die Mitglieder der jüdischen Gemeinde ins Exil gedrängt oder ermordet. Während der Pogromnacht wurde die Synagoge in Brand gesteckt. Dr. Jakob Horovitz, der letzte Rabbiner, wurde von der Gestapo zu Tode gefoltert. Heute erinnert hier nichts mehr an die jüdische Gemeinde. Lediglich für die Synagoge existiert eine Gedenkplatte.

Der Vortrag ist kostenlos, wir freuen uns über eine Spende. Bitte warme Kleidung mitbringen, der Bunker ist recht kühl.

Jodean Ator offers an English-language tour of the World War II bunker and our current exhibitions with Jewish Ostend and Virtual Reality Reconstructed Synagogues.
This guided tour is part of Germany’s largest cultural event. Over 5,000 historic buildings open their doors to you, your friends, and the whole family on the second Sunday in September throughout Germany. Discover places that are not normally accessible – on September 14 during Open Monument Day 2025.
mehr …Vor 80 Jahren wurde Frankfurt vom Nationalsozialismus befreit. Die unvorstellbaren Verbrechen des NS-Regimes dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Aus diesem Grund betreibt die Stadt Frankfurt bis heute eine intensive Erinnerungsarbeit. Das Dezernat für Kultur und Wissenschaft unter Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig ist seit Jahren im Austausch mit zahlreichen Initiativen, Organisationen und Vereinen im gesamten Stadtgebiet, die sich mit genau diesem „Wachhalten der Erinnerung“ beschäftigen. Auf welch unterschiedliche Weise dies geschieht, zeigt sie an fünf Beispielen.
Weitere Infos: https://t1p.de/3z9zw
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG vom 05.05.: Initiative 9. November: Von Profiteuren, Mitläufern und Helden – Warum haben in der NS-Zeit so wenige den Verfolgten geholfen? Und wie sehen die Orte, an denen 1933 Bücher verbrannt wurden, heute aus? Um diese Fragen geht es in zwei Ausstellungen, die die Frankfurter Initiative 9. November nun zeigt.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/initiative-9-november-zeigt-zwei-neue-ausstellungen-im-bunker-an-der-friedberger-anlage-110457592.html
JOURNAL FRANKFURT vom 02.05.: Ausstellungen im Hochbunker: Fragen zu Frankfurter Nazi-Vergangenheit – Die Initiative 9. November lädt zur Eröffnung zweier neuer Ausstellungen in den Hochbunker an der Friedberger Anlage ein. „Einige waren Nachbarn“ und „Verbrannte Orte“ beleuchten Frankfurter Nazi-Vergangenheit.
https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Stadtleben-2/Ausstellungen-im-Hochbunker-Fragen-zu-Frankfurter-Nazi-Vergangenheit-43843.html
FRANKFURTER NEUE PRESSE vom 24.04.: Wo Retter auf Denunzianten treffen – Neue Ausstellungen in der Gedenkstätte der Synagoge Friedberger Anlage in Frankfurt eröffnet.
https://www.fnp.de/frankfurt/neue-ausstellungen-in-der-gedenkstaette-der-synagoge-friedberger-anlage-in-frankfurt-eroeffnet-93697365.html
FRANKFURTER RUNDSCHAU vom 22.04.: Frankfurt: Gedenken im Bunker und auf der Straße – Ausstellungseröffnungen und Stolperstein-Aktionen erinnern an die Judenverfolgung. Beginn an diesem Mittwoch.
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-gedenken-im-bunker-und-auf-der-strasse-93694596.html
FAUST KULTUR vom 22.04.: Faust Kulturtipp: „Einige waren Nachbarn“ und „Verbrannte Orte“
https://faustkultur.de/kulturtipps-kunst/einige-waren-nachbarn-und-verbrannte-orte
Im 1. Stock zeigen wir in diesem Jahr die zwei Ausstellungen ‚Einige waren Nachbarn‘ und ‚Verbrannte Orte‘. Die Eröffnung findet am 4. Mai um 16 Uhr im Hochbunker an der Friedberger Anlage statt.

Die Ausstellung „Einige waren Nachbarn“ zeigt, wie sich die einzelnen Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus gegenüber ihren verfolgten Nachbarn, Freunden, Arbeitskollegen, Klassenkameraden verhalten haben. Haben sie diese unterstützt oder verraten? Die zentrale Rolle Adolf Hitlers und anderer nationalsozialistischer Führer ist unbestreitbar, aber sie waren auf unzählige andere angewiesen. Welche Rolle spielten die gewöhnlichen Menschen? Warum nahmen einige mit größtem Eifer an der Verfolgung von Juden teil, während andere Mitläufer waren oder sich aus anderen Gründen anschlossen? Warum haben so wenige den Opfern geholfen?
Die Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museums zeigt, welche Motive und Zwänge die Entscheidungen und Verhaltensweisen von Individuen während des Holocaust beeinflussten. Die Ausstellung haben wir um die Situation in der Stadt Frankfurt ergänzt: wer hat gerettet? Wer hat denunziert? Wer hat profitiert?
Wie haben die städtischen Beamten der vormals „jüdischsten“ deutschen Stadt agiert, haben sie „nur Befehle ausgeführt“ oder haben sie persönlich – zusätzlich – mehr getan. Oder umgekehrt – dank ihrer Position Menschen gerettet?

Die Ausstellung mit dem Titel „Verbrannte Orte“ behandelt die Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 mit dem Höhepunkt am 10. Mai 1933.
Die Ausstellung ist Teil eines Gedenkprojektes des Fotografen Jan Schenck und des Vereins „Verbrannte Orte e.V.“. Sie behandelt die umfassende Kampagne gegen missliebige Schriftsteller:innen und Publizist:innen, deren Bücher in öffentlich inszenierten Aktionen an mehr als 160 Orten verbrannt wurden, und zeigt mit Fotografien den heutigen Zustand einiger Orte, an denen diese Verbrennungen stattfanden.
Wir haben für die Präsentation der Ausstellung im Bunker neue Aspekte hinzugefügt. Zu den damaligen Ereignissen speziell in Frankfurt und Offenbach und zu den Repressalien gegen andere Bereiche der Kultur in den dreißiger Jahren.
Die Winterpause ist vorbei und wir öffnen wieder regelmäßig den Bunker für den Besuch unserer Ausstellungen. Am Eröffnungstag wird es zu folgenden Ausstellungen eine Führung geben, eine Anmeldung ist nicht erforderlich:
Ab dem 27. April bis Ende November haben wir jeden Mittwoch von 17-19 Uhr und jeden Sonntag von 11-14 Uhr geöffnet. Alle zwei Wochen findet eine Führung durch die Ostend Ausstellung statt.
Demo am 21. März um 18 Uhr
Auch in diesem Jahr rufen wir gemeinsam mit internationalen Partnern dazu auf, am 21. März, dem Internationalen Aktionstag gegen Rassismus und Faschismus, gegen Ausgrenzung, Stigmatisierung, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, Antiziganismus und jede Form von Rassismus zu protestieren.
mehr …Am 14. Januar 2025 wurde für die Widerstandskämpferin Rose Schlösinger ein neuer Gedenkbaum gepflanzt. Der erste Apfelbaum zu Ehren Rose Schlösingers wurde am 5. Oktober 1993 am Hochbunker gepflanzt. Leider ist dieser eingegangen, daher haben wir das Grünflächenamt Frankfurt gebeten einen neuen Baum zu pflanzen. Zur erneuten Einweihung in kleinem Kreis sprachen Renata Berlin sowie Elisabeth Abendroth.
Mit der heutigen Pflanzung dieses Ehrenbaums möchten wir Roses Schlösingers Leben und Wirken lebendig halten. Nicht nur als Teil der Vergangenheit, sondern als Auftrag an uns für Gegenwart. In den Zeiten, in denen eine faschistische Partei in Deutschland immer stärker wird, auch hier in Hessen, soll dieser Rose-Schlösinger-Baum uns erinnern, dass wir aktiv die Demokratie verteidigen und stärken müssen, damit es nicht zu einer faschistischen Gesellschaft kommt.
Renata Berlin, am 14. Januar 2025 zur Einweihung des Gedenkbaums
Verwendete Bilder: photographer unknown; Gerhard Hochhuth and Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Nachlass Schlösinger-Ennenbach-Sideri (full usage rights) – Gerhard Hochhuth (property); Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Nachlass Schlösinger-Ennenbach-Sideri (archive) CC BY-SA 4.0