Ein kleiner Artikel von Bettina Behler in „Panorama, Evangelisches Frankfurt und Offenbach“ macht aufmerksam auf einen Vorschlag von Ursula Trautwein, die auf Einladung des scheidenden Ortsbeiratsvorsitzenden Oliver Strank den Mitgliedern des Ortsbeirats 1 nahelegte, den Vorplatz am Hauptbahnhof Frankfurt „Oskar-Schindler-Platz“ zu nennen. Dessen Haltung und Handeln als Retter von mehr als tausend Jüdinnen und Juden wurde Millionen Menschen in aller Welt durch den Film von Steven Spielberg „Schindlers Liste“ vor Augen geführt. Nach dem Krieg lebte Schindler in Frankfurt, zuletzt in der Kaiserstraße im Bahnhofsviertel. Nur wenige Menschen in Frankfurt kannten ihn und seine Geschichte; das Ehepaar Trautwein gehörte dazu und war seit 1964 (bis zu seinem Tod 1974) nicht nur mit ihm befreundet, sondern unterstützte ihn auch angesichts schwieriger sozialer Verhältnisse. Dieter Trautwein war Propst der Evangelischen Kirche, Ursula Trautwein SPD-Stadtverordnete. Die frühen Mitglieder unserer Initiative hatten noch das Glück, beide persönlich kennenzulernen sowie mit Dieter Trautwein auch in unserer Gruppe zusammenzuarbeiten und viel von seinen Erfahrungen zu lernen.
Dazu gehört auch die Überzeugung, Namen von Menschen dauerhaft auszuzeichnen und einem öffentlichen Raum zu widmen, die Widerstand gegen die Nationalsozialisten leisteten, Zivilcourage zeigten und bei eigener Lebensgefahr Menschen beschützten und retteten. Ein wichtiges Signal auch als Widerspruch zu der ständig vorgebrachten Behauptung, man habe nichts tun können. Leider wurde eine Zustimmung zu dem Vorschlag von Ursula Trautwein im Ortsbeirat 1 auf „später verschoben“. Eine verpasste Chance! Wir bitten alle, die dieses Anliegen befördern wollen, um tatkräftige Unterstützung!
Elisabeth Leuschner-Gafga