Pressestimmen zum Heine-Denkmal

FRANKFURTER RUNDSCHAU vom 25.8.: Heines Rückkehr – Die Stadt Frankfurt feiert den Dichter, dessen Denkmal wieder an seinem angestammten Platz in der Friedberger Anlage steht / Enthüllung am 20. September.
https://www.fr.de/frankfurt/heinrich-heines-rueckkehr-und-die-frankfurter-stadtnatur-92479076.html

FRANKFURTER RUNDSCHAU vom 25.8.: Eine Feier für Heine – und die Wallanlagen – Zum Jubiläum eines frühen Naturschutzprojekts schmückt die Stadt ihren ersten grünen Ring.
https://www.fr.de/frankfurt/eine-feier-fuer-heine-und-fuer-die-frankfurter-wallanlagen-92479078.html

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG vom 15.8.: Heine-Denkmal kehrt zurück an früheren Standort – Spaziergänger in der Frankfurter Taunusanlage wundern sich, wo die Bronzefigur zu Ehren Heinrich Heines geblieben ist. Sie soll zurück an den alten Standort – der ihr 1933 genommen wurde.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/frankfurt-denkmal-fuer-heinrich-heine-kehrt-zurueck-an-alten-standort-19102753.html

Die Rückkehr des Heine-Denkmals in die Friedberger Anlage

Foto des Heine Denkmals in der Taunusanlage.

Die Initiative 9. November lädt zu einer öffentlichen Feier am 20. September anlässlich der Neuaufstellung des Heine-Denkmals in der neu gestalteten Friedberger Anlage ein.

An diesem Tag kehrt das Heine-Denkmal in die Nähe seines ursprünglichen Standortes zurück. Sein neuer / alter Platz wird in der Friedberger Anlage schräg gegenüber dem Hochbunker sein, der 1942 von französischen Zwangsarbeitern auf dem Grund der am 9. November 1938 von den Nationalsozialisten zerstörten Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft gebaut wurde.

Das Denkmal für Heinrich Heine (1797 – 1856) – einer der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts, der auch als politisch engagierter Essayist und Satiriker teils geachtet, teils gefürchtet war – wurde vom Bildhauer Georg Kolbe geschaffen und 1913 errichtet.

Schon von Anfang an machte sich in nationalistischen und antisemitischen Kreisen empörte Polemik breit, die Heine, dem Juden und Kritiker des „Deutschtums“, die Qualität und das Recht absprach, mit einem Denkmal geehrt zu werden.

Der antisemitische Hass auf Heine und sein Denkmal erreichte seinen Höhepunkt 1933 nur wenige Wochen nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten: Die beiden Tänzerfiguren Kolbes wurden durch einen rechten Mob vom Sockel gerissen, der Sockel mit dem Relief Heines zerstört. Der damalige Direktor der Städtischen Galerie rettete die Figuren heimlich in der Nacht und stellte sie dann unter dem Titel „Frühlingslied“ im Garten des Museums aus. Der Bezug zu Heinrich Heine war aber nicht mehr erkennbar.

Nach der Befreiung von der Nazidiktatur durch die Alliierten wurde das Denkmal 1947 erneut aufgestellt, diesmal mit neuem Sockel und neuem Porträtrelief, das nicht nur wie zu Anfang „dem Dichter“, sondern dem ganzen Heinrich Heine gewidmet war. Allerdings an einem unscheinbaren Ort in der Taunusanlage – weit weg vom stark jüdisch geprägten Frankfurter Ostend.

Die Initiative 9. November, deren Ziel es ist, die Erinnerung an die durch die Nazis ermordeten Juden wach zu halten und die dazu im Hochbunker Ausstellungen zeigt und Veranstaltungen durchführt, hat sich seit Jahren für die Rückkehr des Denkmals an seinen alten Platz engagiert

und sieht sich nun am Ziel. Aus diesem Grund lädt sie dazu ein, die Rückkehr des Heine-Denkmals in die Friedberger Anlage zu feiern.

Wir freuen uns sehr auf die Anwesenheit von Stadträtin Rosemarie Heilig, Frankfurter Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, und von Stadträtin Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. Frau Heilig wird zur ökologischen und kulturellen Bedeutung und zum Schutz der Wallanlagen sprechen und Frau Dr. Hartwig das Denkmal Heinrich Heines nach der Heimkehr in seine angestammte Umgebung einweihen.

Mitwirkende bei der Feier sind der Heinrich-Heine-Chor mit Liedern nach Texten von Heine und ein Ensemble des Theaters Willy Praml mit Szenen aus seinem Heine-Projekt „Der Rabbi von Bacharach“. Der Frankfurter Stadthistoriker Björn Wissenbach wird über die Geschichte des Heine-Denkmals sprechen. Er hat aktuell zu diesem Thema ein Buch verfasst, das bei der Feier erhältlich ist.

Wir danken herzlich den Förderern, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Holger Koppe-Stiftung und der Stiftung Citoyen, ohne die das Buch hätte nicht erscheinen können.

Beginn der Feier: 20. September um 14:00 Uhr vor dem Hochbunker an der Friedberger Anlage. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Stolpersteine für Erich Itor und Frieda Kahn

Ilton Wjuniski, Julia Greve und Paul Dahme spielten am 9. Oktober 2021 im Hochbunker zu Ehren von Erich Itor Kahn und Frieda Kahn.

einige von Ihnen können sich vielleicht erinnern:
In Oktober 2021 haben wir im Bunker ein Konzert zu Ehren von zwei verfolgten jüdischen Musikern, Erich Itor und Frieda Kahn aufgeführt. Ilton Wjuniski, Julia Greve und Paul Dahme spielten unter anderem das Divertimento von Erich Itor Kahn für Geige, Flöte und Cembalo, eine deutsche Erstaufführung dieses Werkes. Frieda Kahn war eine begabte Pianistin und Klavierlehrerin, Erich Itor Kahn, Pianist und Komponist, arbeitete bis 1933 bei Radio Frankfurt, bis er, wie alle anderen Juden, entlassen wurde. Beiden ist es gelungen aus Deutschland zu fliehen und in USA ein neues Leben anzufangen.
Für die beiden werden am Dienstag, den 16.5. um 12:50 Uhr an der Eschersheimer Landstraße 431, deren früherer Frankfurter Adresse, Stolpersteine verlegt. Der Flötist Paul Dahme wird die Verlegung musikalisch begleiten.

Ausstellungseröffnung: JÜDISCHE EXLIBRISKULTUR IM 20. JAHRHUNDERT

Die Ausstellung wird am 9. Mai, 19 Uhr, dem Vorabend des 90. Jahrestags der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten, mit einem Vortrag der Kuratorin Ulrike Ladnar eröffnet, in dem sie vor allem über die Menschen, die hinter den Exlibris stehen, sprechen will.

Exlibris von Ephraim Moshe Lilien für Leo Winz, Journalist, Zionist
Exlibris von Max Stern für Dr. phil. S. Hochfeld, Rabbiner
Exlibris von Michel Fingesten für seinen Sohn Peter

Seit vielen Jahrhunderten gibt es den Brauch mit einer schlichten, kleinen, auf den Innendeckel eines Buches montierten Grafik, auf der auch der eigene Name oder das Familienwappen und das Wort Exlibris (dt. aus den Büchern) festgehalten wird, ein Buch als seinen Besitz auszuweisen. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert veränderte sich die Funktion des Exlibris, das sich zum Buchschmuck und zum Kunstwerk wandelte. Ein ästhetisch gelungenes künstlerisches Exlibris wurde zu einem Mittel der Selbstdarstellung des Eigners, seiner Interessen, seiner Religion, seiner Bildung, seines Berufs.

Viele jüdische Künstler und Künstlerinnen gestalteten herausragende Exlibris und viele jüdische Menschen ließen sich ein Exlibris machen, darunter auch sehr berühmte SchriftstellerInnen, Rabbiner, WissenschaftlerInnen und andere.

Exlibris von Hermann Struck für Chaim Brody, Rabbiner
Exlibris von Erich Büttner für den Physiker Albert Einstein
Exlibris von Conrad Sutter für den von Bertha Pappenheim gegr. Mädchenclub

Jüdische Künstler und Künstlerinnen vor allem aus Osteuropa bereicherten die Exlibriskultur mit neuen Inhalten und Formen und einer neuen Bildsprache und schufen Exlibris sowohl für jüdische als auch nichtjüdische Privatbibliotheken.

Jedes Exlibris eröffnet eine Geschichte von Künstlern und Eignern; ab den 30er Jahren erzählen viele dieser Geschichten von Leid, Abschied, Flucht, Gewalt und Mord.

Liebe Freundinnen und Freunde der Initiative,

für Ihre Freundschaft und Ihr Interesse an unseren Ausstellungen und Veranstaltungen im 2022 möchten wir uns bei Ihnen herzlich bedanken. 

Wir wünschen Ihnen fröhliches Chanukka, schönes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr! Wir freuen uns, Sie in 2023 wieder bei uns begrüßen zu dürfen!

Die Ausstellungen im Bunker werden wir wieder am 30. April im kommenden Jahr öffnen.


Herzliche Grüße,

Renata Berlin, Rainer Boettge, Max Apel