Ruth Lapide – ein Nachruf

Im Oktober 1997 sahen und hörten wir Ruth Lapide zum ersten Mal. Wenige Tage nach dem Tod ihres Mannes Pinchas Lapide hielt sie im Kasino der Goethe-Universität einen Vortrag zum Thema „Zum Leben berufen, Ansätze einer biblischen Ethik zur Genetik“ im Rahmen des Symposiums „Medizin und Antisemitismus, Historische Aspekte des Antisemitismus in der Ärzteschaft“. Sie begann folgendermaßen:

„Wie schützt sich eine Weltreligion, deren Glaubensgut in einem inspiriertem Schrifttum verewigt worden ist, vor der Gefahr der legalistischen Erstarrung und der theologischen Arterienverkalkung? Die jüdische Antwort auf diese berechtigte Frage, die nicht nur alle Weltreligionen angeht, sondern auch juridische und philosophische Implikationen hat, steht auf zwei Beinen: Vor allem geht es um die unüberbietbare Heiligkeit und Unantastbarkeit des Menschenlebens – ein Prinzip, das der Leitstern aller jüdischer Tradition und Gesetzgebung ist und bleibt. Hinzu gesellt sich der Leitsatz, der in der Bibel sieben Mal wiederholt wird: „Durch diese Gebote sollt Ihr leben!“ Die Rabbinen betonen dieses Leitwort – als Aufruf zur stetigen Neuerforschung der Schrift, um ihr jeweils jenen lebensfordernden Sinn abzugewinnen, der das Hauptanliegen der Bibel ist.“

Ruth Lapide bei der Feier der Initiative 9. November 2007 „Es wären 100 Jahre…..“
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Pressestimmen zur Wiedereröffnung

Am 28.4. haben wir nach der Winterpause wieder die Ausstellungen und den Hochbunker geöffnet. Die Presse berichtete ausführlich zu unserer neuen Synagogen Ausstellung und den neun Bildern von Rafael Herlich.

MIXED vom 2.5.: VR & jüdische Kultur: Zerstörte Synagogen virtuell rekonstruiert
https://mixed.de/vr-juedische-kultur-zerstoerte-synagogen-virtuell-rekonstruiert/

FAUST KULTUR vom 27.4.: Synagogen in Deutschland – Eine virtuelle Ausstellung im Frankfurter Bunker
https://faustkultur.de/kunst-ausstellungen/synagogen-in-deutschland/

FRANKFURTER RUNDSCHAU vom 25.4.: Frankfurt Jüdisches Leben entdecken
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-juedisches-leben-entdecken-91498615.html

FRANKFURTER NEUE PRESSE vom 22.4.: Was einmal war und nicht mehr ist – Die Synagogen Ausstellung im Bunker öffnet wieder

FRANKFURTER RUNDSCHAU vom 21.4.: Frankfurter Hochbunker öffnet wieder – Fünf Ausstellungen zeigen Vergangenheit und Gegenwart jüdischen Lebens in Frankfurt. Zur Wiedereröffnung am Sonntag finden Führungen statt.
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurter-hochbunker-oeffnet-wieder-91492750.html

SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT vom 13.4.: Digital wieder aufgerichtet – Die digitale Rekonstruktion der Plauener Synagoge zeigt beispielhaft, welchen kulturellen und architektonischen Reichtum die Nazis in Deutschland zerstörten. Von diesem Gotteshaus blieben nur Fragmente übrig.
https://www.spektrum.de/alias/bilder-der-woche/synagoge-von-plauen-digital-wieder-aufgerichtet/2008723

FRANKFURTER NEUE PRESSE vom 26.3.: „Jüdisches Leben im Dialog“ – Alte und neue Fotografien Rafael Herlichs sind im Hochbunker zu sehen

BILD vom 24.1.: Starke Fotos von jüdischem Leben in Deutschland – Rafael Herlich (67) ist seit 40 Jahren selbstständiger Fotograf in Frankfurt. Aktuell sichtet er haufenweise Fotos für seine Jubiläums-Ausstellung im Hochbunker Friedberger Anlage (ab Mitte März).
https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/rafael-herlichs-schau-starke-fotos-von-juedischem-leben-in-deutschland-78927798.bild.html

Wiedereröffnung der Ausstellungen am 24. April

Die Winterpause ist vorbei und es gibt zwei neue Ausstellungen. Letzten November konnten wir erstmals das 2. OG des Hochbunkers öffnen und haben dort eine neue Ausstellung zu virtuellen Synagogen aufgebaut. Mithilfe von Computer Rekonstruktionen zeigen wir 25 Synagogen, die im Nationalsozialismus von Nazis zerstört wurden. Es ist auch möglich die Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft die früher an der Stelle des Hochbunkers in der Friedberger Anlage stand mithilfe einer VR-Brille von innen zu sehen.

Rafael Herlich ist auch wieder mit seiner Ausstellung Jüdisches Leben in Deutschland zurück. Seine Bilder waren im Winter im Kloster Eberbach zu sehen. Wir haben sie neu aufgehängt und es ist eine ganze Reihe an schwarz-weiß Portraits neu hinzugekommen.

Wir freuen uns besonders über zwei nicht alltägliche Führungen: unser Ehrenmitglied und Zeitzeuge Majer Szanckower wird durch unsere Ausstellung zu Displaced Persons im Lager Föhrenwald führen und die Kuratorin Judith Freise wird durch die Ausstellung Verfolgte Frankfurter jüdische Musikerinnen und Musiker führen.

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