Veranstaltungstipp Tagung am 26. & 27.4.: Israel – Palästina Krieg ohne Ende?

Am 7. Oktober überwanden Terrorkommandos der Hamas die israelischen Sicherheitsanlagen. Sie ermordeten über tausend Menschen, verübten gezielt sexualisierte Gewalt und entführten Hunderte als Geiseln. Seither steht der seit Jahrzehnten unbefriedete Nahostkonflikt wieder ganz oben auf der internationalen Agenda. Als Reaktion auf diese Aggression begann die israelische Armee einen Bodenkrieg gegen die Hamas, mit der Folge, dass im Gaza-Streifen schon Zehntausende von Opfern zu beklagen sind. Vertreibung, Elend, Hunger, das Fehlen jeglicher medizinischer und humanitärer Grundversorgung haben Verzweiflung, Hass und Perspektivlosigkeit in der palästinensischen Bevölkerung anwachsen lassen, aber auch weltweit Kritik und Entrüstung ausgelöst. Die totale Polarisierung in diesem Krieg entfaltet einen Sog, für die eine oder die andere Seite Partei zu ergreifen, wie zahlreiche Appelle und Stellungnahmen von amerikanischen Universitäten bis nach Berlin bezeugen.

Das ist vor dem Hintergrund des Holocaust in Deutschland von besonderer politischer und moralischer Brisanz. In dieser fatalen Polarisierung bleiben dringend nötige Differenzierungen auf der Strecke. Diesem Sog wollen wir mit unserer Tagung entgegenwirken. Sie soll historische Sachkenntnisse vermitteln, kaum aufzulösende Widersprüche thematisieren und Raum gewinnen für informierte Reflexion und politische, auch kontroverse Diskussionen.

Die Tagung besteht aus zwei Teilen: Podiumsdiskussionen am Freitagabend, fünf Foren zur Diskussion und Vertiefung am Samstag.

Flyer der Tagung

Tagungsort
Frankfurt University of Applied Sciences Nibelungenplatz 1, Fachbereich 4, Audimax und Seminarräume, Frankfurt/Main

Anmeldung bis spätestens 22.4.2024
über das Formular am Ende dieser Seite. Bei der Anmeldung bitte die Foren angeben, an denen Sie teilnehmen möchten (je 1 vormittags und nachmittags).

Termine
Freitag, 26. April 2024, 18:30 Uhr
Samstag, 27. April 2024, 10:00 – 16:30 Uhr

Teilnahmegebühr
Freitag ist der Eintritt frei. Samstag: € 25,– / ermäßigt € 10,– (Menschen in Ausbildung usw.). Im TN-Beitrag sind Mittagessen, Kaffeepausen und Tagungsgetränke enthalten.

FREITAG, 26.04.2024 18:30


Israel – Palästina
Hass ohne Ende?

Daniel Cohn-Bendit im Gespräch mit:
Dan Diner, Meron Mendel, Omar Yousef

anschließend

Antisemitismus, Rassismus und Gewalt ohne Ende?
Michaela Wunderle und Bruno Schoch im Gespräch mit:
Cilly Kugelmann, Julie Grimmeisen

SAMSTAG, 27.04.2024


Parallele Foren

Forum I: Der Nahostkonflikt – Geschichte, Ursachen, Hintergründe

Seit langem schon schwelt der Konflikt in Palästina. Aufgrund der aktuellen Kriegsführung gerät Israel weltweit immer stärker in Isolation. Dabei bleiben die komplizierten historischen Hintergründe vielfach im Dunkeln. Sie sollen in diesem Forum beleuchtet und diskutiert werden. Um mögliche politische Perspektiven geht es im Forum V.
Mit: Dan Diner, Claude Weinber, Daniel Cohn-Bendit

Forum II: Antisemitismus, Hass, Gewalt

Judenhass und Antisemitismus sind alt, seit der Staatsgründung werden sie mit Israel verknüpft. Der aktuelle Krieg potenziert antisemitische Ressentiments und Hass in der deutschen Gesellschaft. Vielen gilt die Terrororganisation Hamas als wirkungsvolle Vertretung des palästinensischen Widerstands gegen Israels Kolonialismus. Warum fällt die Solidarität mit einer Terrororganisation vielen leichter als mit den Opfern des 7. Oktobers und mit Israel?Mit: Detlev Claussen, Cilly Kugelmann, Bruno Schoch

Forum III: Politische Bildung als Brandmauer

Seit dem terroristischen Massaker am 7. Oktober 2023 häufen sich antisemitische und rassistische Äußerungen und Taten. Der Konsens, Antisemitismus in Deutschland nicht zu tolerieren, bröckelt. Zugleich geraten Muslime oft unter Generalverdacht, wenn Islamisten Terror ausüben. Beides gefährdet das Zusammenleben in allen gesellschaftlichen Bereichen – auch in den Schulen. Gefragt ist gegenseitiges Zuhören, um Ressentiments und Vorurteilen zu begegnen. Erfolgversprechende Konzepte dafür gibt es.

Mit: Shai Hoffman/Jouanna Hassoun, Deborah Schnabel, Eva Berendsen, Gottfried Kößler

Forum IV: Der Nahostkonflikt und das Risiko eines Flächenbrandes

Vordergründig geht es um einen Konflikt zwischen Israel und Palästinensern. Tatsächlich sind weitaus mehr Akteure involviert. Da sind die USA und einige europäische Staaten, keineswegs alle eindeutig an der Seite Israels. Iran hat im Libanon mit der Hizbollah eine hochgerüstete Terrororganisation aufgebaut, für Israel ein erhebliches Bedrohungspotenzial. Einige arabische Staaten unterhalten mit Israel mittlerweile diplomatische Beziehungen. Welche Rolle spielen China und Russland?Mit: Rainer Hermann, Bente Scheller, Inge Günther

Forum V: Politische Perspektiven aus der Katastrophe?

Die Zwei-Staaten-Lösung, die Israel und Palästina als zwei gleichberechtigte souveräne Staaten vorsieht, liegt schon lange auf dem Tisch. Doch gab es auf beiden Seiten keine ausreichende Unterstützung dafür. Mittlerweile wächst weltweit und nicht zuletzt in Israel die Einsicht, dass das Land ohne einen Palästinenserstaat nicht sicher sein kann. Welche Voraussetzungen müssten erfüllt werden und wie könnte dieser Weg von Dritten abgesichert werden? Sind andere Möglichkeiten denkbar, den Antagonismus zu befrieden?Mit: Dan Diner, Kerstin Müller, Omar Yousef, Daniel Cohn-Bendit

15:45-16:30

Comedian-Auftritt
Abdul Kader Chahin
Bildungsprojekte gegen Antisemitismus

16:30

Ende der Tagung

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