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LEBEN ALS VERFOLGTE IN DER STADT DER TÄTER
18.11.2023 @ 10:00 - 17:00
Am Samstag, den 18. November, organisiert das Frankfurter Netzwerk Erinnerungskultur einen ganztägigen Studientag zum Thema „Leben als Verfolgte in der Stadt der Täter Tausende Frankfurter Bürger:innen litten unter der Verfolgung durch den Nationalsozialismus, sei es aus rassistischen, politischen, religiösen oder sonstigen Gründen.
Die ehemals Verfolgten sahen sich oft auch nach dem Ende offiziellen Verfolgung weiterhin Schikanen der Behörden, der Schulen, der Krankenhäuser, der zivilen Bevölkerung ausgesetzt als Fortsetzung dessen, was sie und ihre Familien im 3. Reich erlitten haben.
Anhand von Biographien der Menschen aus verschiedenen Gruppen der Opfer des Naziregimes, die nach dem Krieg in Frankfurt gelebt haben, zeigt das Netzwerk, dass die Verfolgung nicht mit dem 8.5.1945 zu Ende war.
Die Aufarbeitung und die Anerkennung des erlittenen Unrechts erfolgte und erfolgt dabei in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Bis heute sind manche Opfergruppen mehr im kulturellen Gedächtnis verankert wie andere.
Dieser Kampf um Anerkennung führte und führt bis heute mitunter zu einer „Opferkonkurrenz“, in der Leid gegen Leid aufgewogen wird.
Mit dieser Veranstaltung will das Netzwerk zeigen, dass es keine Opfer erster oder letzter Klasse gibt, dass es keine „Opferkonkurrenz“ gerade für unsere Erinnerungskultur geben darf. Die Gründe und die Formen, wie auch die Dauer und die Anerkennung der Verfolgung durch die Mehrheitsgesellschaft sind unterschiedlich, das erlittene Unrecht und Leid individuell, die daraus abzuleitenden Konsequenzen aber sind universell.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird unter hausamdom@bistumlimburg.de gebeten.
Programmablauf:
09:30 Ankommen
10:00 Begrüßung
10:15 Uhr Verfolgt wegen ihres Glaubens
Erika und Günter Krämer, Forschung zur Geschichte der Zeugen Jehovas in Frankfurt am Main
10:45 Uhr Die Verfolgung und Diskriminierung Homosexueller endete nicht 1945
Christian Setzepfandt, Historiker
11:15 Uhr „Fahrende“ und „ehemals Fahrende“ im gesellschaftlichen Spannungsfeld – ehemals verfolgt – heute in der Gesellschaft gebraucht
Dr. Sonja Keil, Netzwerk Erinnerungskultur
11:45 Uhr Zwischen Verfolgung und Ausgrenzung – Die lange Hoffnung der Opfer auf Rehabilitation
Margarete Hamm, Arbeitsgemeinschaft Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten (AG BEZ)
12:15 Uhr „Könnten Sie sich vorstellen, wieder hier zu leben?“ Angelika Rieber, Projekt jüdisches Leben Frankfurt
12:45 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr „Widerstand 1933 – 1945 und folgend am Beispiel einer Biografie“
Bruni Freyeisen, Ettie-und-Peter-Gingold-Erinnerungsinitiative, VVN-BdA Frankfurt am Main
14:00 Uhr Zwangsarbeit – Ein Verbrechen mitten im Alltag
Lioba Martini, Geschichtsort Adlerwerke
14:30 Uhr Emil Schmitt – Geschichte eines „Gemeinschaftsfremden“
Heidi Stögbauer, Netzwerk Erinnerungskultur
15:00 Uhr World Café. „Leben als Verfolgte in der Stadt der Täter“
15:45 Uhr Pause
16:00 Abschlussdiskussion: Gemeinsam erinnern – voneinander lernen
17:00 Ende der Tagung
Dem Frankfurter Netzwerk Erinnerungskultur gehören an:
- AK Jüdische Pflegegeschichte
- Ettie-und-Peter-Gingold-Erinnerungsinitiative
- Förderverein für die Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte KZ Katzbach in den Adlerwerken und zur Zwangsarbeit in Frankfurt am Main e. V.
- Förderverein Sinti und Roma e. V.
- Forschung zur Geschichte der Zeugen Jehovas in Frankfurt am Main
- Forschung zur Geschichte der Zeugen Jehovas in Frankfurt am Main
- Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.
- Initiative 9. November e. V.
- Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e. V.
- Kultur im Ghetto e. V.
- Projekt Jüdisches Leben e. V.
- Studienkreis deutscher Widerstand 1933-45 e. V
- Verein für Frankfurter Arbeitergeschichte e. V.
- Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Gemeinsam für den Frieden, Landesverband Hessen
- VVN-BdA Frankfurt am Main